Seit etwa einem halben Jahr wird die heilpädagogische Hortgruppe in der
Spalowskygasse 5 im 6. Bezirk von einem Schachtrainer besucht.
Wöchentlich versucht dieser in zwei Stunden den Kindern, die zwischen 6 und 14 Jahre alt sind und durchgehend sonderpädagogischen Förderbedarf benötigen, das Schachspiel näher zu bringen.
Dieses Training ist nun ein wichtiger Fixpunkt der Woche geworden.
Einige der Kinder, die an anderen Tagen dazu neigen das Schreiben der Hausübung zu verweigern, sind motiviert diese in kurzer Zeit zu erledigen um anschließend neue
Spielzüge kennen zu lernen und in kurzen, vereinfachten Spielvarianten den Erfolg genießen zu können.
Da das Training zwanglos und ohne schulischen Leistungsdruck von statten geht
ermöglicht es den Kindern eine neue Form der Freizeitgestaltung, welche sich komplett von dem Stress der schnelllebigen Zeit abhebt.
Folgende Ziele werden bei dem Projekt "Schach im Hort" verfolgt:
Förderung der Konzentration und Ausdauer
Vorausschauendes Planen
Spaß am Spiel - Freizeitgestaltung als Alternative zum Medienkonsum
Erfolgserlebnis nach kurzer Spielzeit
Geduld - Zeit zum Planen nutzen
Stärkung des Selbstwertes
Stärkung der Kohäsion (Gruppenzusammenhalt)
Im Schach herrscht wie im alltäglichen Leben eine Hierarchie, die aus
unterschiedlichen Figuren mit den jeweiligen Aufgaben besteht.
Daraus ergibt sich folgende Wertvermittlung beim Kind: Jede Figur, wie auch jeder Mensch, hat ihre Stärken und Schwächen, und dennoch ist sie von Bedeutung für das Spiel und trägt ihren Teil dazu bei.
Kinder, mit geringem Selbstwertgefühl aufgrund erschwerter familiärer Bedingungen
können an diesem Beispiel neue Perspektiven erkennen.
Abschließend findet für alle Hortgruppen, die an dem Projekt "Schach im Hort" teilnehmen ein Turnier statt. Die Kinder der heilpädagogischen Hortgruppe sollten ebenfalls die Möglichkeit bekommen in einem Turnier gegen Kinder mit ähnlichen besonderen Bedürfnissen, bzw. der nächsten Altersgruppe gegeneinander anzutreten. So könnte weiters vernetztes Arbeiten und damit neue Kontakte für
Kinder und PädagogInnen ermöglicht werden.
(Von Andrea HAUER 7. März 2011)
Kommentar eines Kindes
"Ich glaube, das ist ein gutes Training für mein Gehirn."